Okanagan Lake

Veröffentlicht auf von Nadja + Reinhard

03. Juni -Reinhard-

Wir schliefen lange, das war ungewöhnlich für eine Herberge. Halb zwölf kamen wir aus unserer Bude, die Sonne stand schon sehr hoch am Himmel. Da lacht das Herz, wir packten das Laken und fuhren zum Strand. Damit wäre auch schon der Großteil des Tages ausführlich beschrieben. Wir aalten uns bei angenehmen 28 Grad in der Sonne, und zwischendurch holte Reinhard Slurpies (Trinkeis), dazu Pommes.

Als sich der Nordstrand von Penticton mit Leuten füllte, fuhren wir Richtung Naramata in die Weinberge. Zu einem Anblick wie in der Toscana schlängelten wir uns an den Weingütern vorbei und erreichten das Ende vom Teer. Eigentlich sollte es hier hinten noch einen Park geben, doch als die Löcher im Waldweg zu heftig um sich schlugen, kehrten wir um.

An einem Aussichtspunkt hoch über dem Tal trat Reinhard sich einen flachwuchernden Kaktus durch seine Badelatschen, was wächst hier denn noch alles? Wir gondelten mit der Karre durch Naramata, ein langweilig anmutendes Örtchen. Also fuhren wir zurück zur Herberge und Reinhard ging auf die Jagt nach Abendessen. Dann bemerkte er, daß sein Zimmerschlüssel verschwunden war, so sollte es auch bleiben. Autobeule mit Fußkaktus und Schlüssel weg? Ich riet zur Obacht! Diese Tiefdruckzone schien gefährlich. Doch der Hunger musste zuerst bekämpft werden und deshalb gab es heute Burritos und die Hopfenkaltschale dazu.

Komisch an dieser Jugendherberge war, daß zwar Leute hier wohnten, aber keiner war zu sehen. Wir saßen im Sonnenuntergang auf der Terasse und zehn Uhr abends war immer noch kein Gast zu sehen. Manchmal huschte eine Person durch die Lobby aber die waren alle zu schnell wieder weg. Wir gingen ins Zimmer, denn das war ermüdend. Gegen halb elf zeigte sich dann doch noch spät eingetroffenes Volk. Wir trafen eine Australierin, die ihrer Mutter das Land zeigte. Und es waren noch zwei Frankokanadierinnen da, die gerade auf dem Weg nach Vancouver Island waren. Es wurde also doch noch ein geselliger Abend.
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